Politik

Unser Blut rettet auch!

Wir wollen Blut spenden und Leben retten! Die Blutspende war in der Schweiz aber für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), lange nicht möglich. Schwule und bisexuelle Männer wurden kategorisch ausgeschlossen. Am 1. November tritt die neue Blutspenderegelung in Kraft, bei welcher sexuelle Orientierung kein Ausschlusskriterium mehr ist!

Aktuell zum Thema

Die Regelung war historisch und veraltet.

Männer, die Sex mit Männern haben, durften in der Schweiz nur Blut spenden, wenn sie 12 Monate sexuell abstinent lebten. Vielen schwulen und bisexuellen Männern wurde so die Blutspende faktisch verwehrt. Diese Regelung ist auf die AIDS-Krise zurückzuführen – der Ausschluss von schwulen und bisexuellen Männern wurde begründet durch das angeblich erhöhte Risiko einer HIV-Ansteckung.

Risikoverhalten als Kriterium – nicht die Sexualität!

Medizinisch ergab diese diskriminierende Regelung keinen Sinn mehr. Risikoverhalten – nicht die sexuelle Orientierung – sollte zur Beurteilung herangezogen werden. Der Gerichtshof der Europäischen Union hält in seinem Urteil vom 29. April 2015 fest, dass der generelle Ausschluss von MSM unzulässig ist, sofern wirksame Techniken zum Nachweis von HIV erlauben, ein hohes Gesundheitsschutzniveau der Blutspende-Empfänger*innen sicherzustellen. Dies ist in der Schweiz der Fall.

Neue Regelung ab 1. November 2023

Swissmedic hat bekannt gegeben, dass schwule und bisexuelle Männer bei der Blutspende nicht mehr diskriminiert werden sollen. Damit wird eine jahrelange Forderung von Pink Cross erfüllt: Für alle Personen gelten die gleichen Blutspendekriterien – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Diese neue Regelung tritt am 1. November 2023 in Kraft.