Homophobie in Glaubensgemeinschaften
Viele schwule und bisexuelle Männer sind religiös und möchten ihren Glauben aktiv in einer Glaubensgemeinschaft ausüben. Oft begegnen ihnen diese Glaubensgemeinschaften aber noch immer mit Ablehnung. Anstatt ihren LGBTIQ-Mitgliedern auf ihrem persönlichen und religiösen Lebensweg beizustehen, werden diese stigmatisiert. In einigen Glaubensgemeinschaft wird ausserdem eine Konversionstherapie empfohlen, welche die sexuelle Orientierung zur Heterosexualität ändern soll.
Folgen von Stigmatisierung
Die erlebte Ablehnung führt zu verheerenden negativen Folgen: Viele queere Menschen können wegen der erlebten Diskriminierung ihre Sexualität nicht mit ihrer Religiosität vereinbaren und sehen sich vor einem Entscheidungszwang: Für die Religion oder für die eigene Sexualität. Manche Homo- und Bisexuelle verinnerlichen die in der Kirche erlebte Homophobie und lehnen ihre sexuelle Orientierung ab. Das Ankämpfen gegen die eigene Sexualität führt zu Schamgefühlen und Selbsthass, unter denen Betroffene meist jahrelang leiden. Andere Betroffene wenden sich komplett von der Religion ab, welche sie nicht willkommen heisst.
Homosexuelle sollen ihren Glauben unbeschwert leben können.
Immer mehr Glaubensgemeinschaften und Gemeinden empfangen Homo- und Bisexuelle mit offenen Armen und setzen sich für einen fortschrittlichen und inklusiven Glauben ein. Wir begrüssen diese Tendenz, sehen aber noch viel Nachholbedarf. Die religiösen Institutionen sollen die strukturelle Diskriminierung, welche ihre LGBTIQ-Mitglieder erfahren, ansprechen und verurteilen und sich proaktiv für die Akzeptanz von queeren Personen einsetzen.