Leben
Mit PinkRail auf dem queeren Gleis
PinkRail ist eine Begegnungsgruppe (früher Fachgruppe) von LOS und Pink Cross für alle interessierten aktiven und pensionierten ÖV-Angestellten und Eisenbahnfreund*innen aus der LGBTIQ-Community. Sie organisiert gemeinsame Ausflüge und Besichtigungen sowie einen monatlichen Stammtisch abwechselnd in Basel, Bern, Luzern oder Zürich. Die Gruppe ist auch von den SBB als Freizeitorganisation anerkannt.
Was ist PinkRail?
PinkRail setzt sich seit seiner Gründung 1997 für Emanzipation, Gleichstellung und Gleichbehandlung ein und pflegt die Kontakte zu den Gewerkschaften mit einem Vertreter in der SEV-GAV-Konferenz und dem ständigen Austausch mit der QueerNet-Gruppe der SBB.
- Alle Treffen, Ausflüge und Besichtigungen werden in der Agenda von Pink Cross und in der Facebook-Seite veröffentlicht.
- Um regelmässig die Einladungen per E-Mail zu erhalten, genügt eine Nachricht an Aktivieren Sie Javascript um diese geschützte E-Mail Adresse zu sehen.
Aus der Geschichte
Ab der Gründung 1997 gab PinkRail vor allem Lesben und Schwulen eine tatkräftige Stimme, insbesondere bei der Ausarbeitung der ersten SBB und SBB Cargo-Gesamtarbeitsverträge und den darauffolgenden für die konzessionierten Transportunternehmen. Da waren viel persönliches Engagement und Überzeugungsarbeit notwendig und nur eine Gruppe wie PinkRail konnte den Lesben und Schwulen eine genügend laute Stimme geben, kompetenter Ansprechpartner sein und ihre Anliegen über längere Zeit wirkungsvoll vertreten. Sie war massgeblich für die Einsetzung der SGB-Mitgliederkommission Lesben und Schwule (heute LGBT) beteiligt. So erreichte sie zahlreiche Veränderungen zu unseren Gunsten. Dieses Engagement wurde auch durch die Anwesenheit der jeweilige CEO der SBB an unserer 5- resp. 10-Jahres-Jubiläumsfeier persönlich und in der SBB-Zeitung honoriert. Nicht zuletzt entstand aus der Gruppe auch das QueerNet der SBB und schliesslich die Auszeichnung der SBB mit dem Swiss LGBTI-Label.
Noch immer ist es lebenswichtig, dass jeder LGBTIQ-Mensch – gerade am Arbeitsplatz – voll akzeptiert wird. Das zeigten uns immer wieder persönliche Erfahrungen und einzelne Schicksale. Das offene Gespräch mit Personalleitenden hatte uns bestätigt: Das selbstbewusste Auftreten von PinkRail enttabuisierte das Thema Homosexualität – und heute auch Trans- und Intergeschlechtlichkeit. Dabei müssen LGBTIQ-Menschen selber entscheiden, wie offen sie leben wollen. Den meisten LGBTIQ-Menschen ist es auch heute leider noch nicht möglich, offen und selbstbewusst als solche aufzutreten.
Ausblick
Auch wenn in den letzten mehr als 20 Jahren viel erreicht wurde, ist volle Gleichstellung und Gleichbehandlung leider immer noch keine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist es wichtig, dass viele bei PinkRail, natürlich auch bei QueerNet und in der gesamten Gesellschaft, sichtbar sind und – trotz der neuen Strafnorm gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung der hoffentlich baldigen Anerkennung des Rechts auf die Zivilehe - bleiben.
Deshalb gilt nach wie vor: Nur gemeinsam sind wir stark und können unsere Rechte auch wirksam durchsetzen. Und deshalb ist auch eine Mitgliedschaft bei Pink Cross, LOS, TGNS oder InterAction Schweiz so wichtig. Eine Mitgliedschaft ist gut investiertes Geld, denn gute Lobbyarbeit ist nicht gratis und ein Rechtsgutachten und die Durchsetzung des Rechts, z.B. im Fall von Hassverbrechen oder Diskriminierung kosten schnell einmal ein paar tausend Franken. Je mehr wir sind, umso mehr Gewicht haben wir, umso effizienter sind wir. Zusammen sind wir stärker!