Die LGBTIQ-Helpline im neuen Gewand mit neuen Angeboten!

Per 1. Juni 2023 übergibt Dunja Kalbermatter die Projektleitung der LGBTIQ-Helpline an ihren Nachfolger Milo Käser. Seit Dunja im Juli 2022 die Leitung übernommen hat, ist Einiges in Bewegung gekommen. Anderes steht noch an. Doch womit beschäftigen wir uns eigentlich bei der Helpline? Weshalb braucht es die Helpline mehr denn je? Und wie kannst du diese wichtige Arbeit unterstützen? Das verraten wir dir in diesem Artikel.

Was tun wir?

Im Zentrum unserer Arbeit bei der Helpline stehen die Fragen, Anliegen und Sorgen der Ratsuchenden. Wir chatten mit der 14-jährigen Person, die sich nicht im Geschlecht wiederfindet, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde und einen Ort für ihre Fragen sucht. Wir sprechen mit der 40-jährigen Mutter, die vor ihrem Coming-Out als lesbische Frau steht und sich fragt, wie sie es ihrem Ehemann und ihren Kindern sagen soll. Wir beantworten die E-Mail des 23-jährigen homosexuelle Mannes, der sich eine monogame Beziehung wünscht und verzweifelt nach Hilfe sucht, weil er glaubt, dass dies unter Schwulen nicht möglich sei. Wir hören der 53-jährigen Person zu, die sich sehr down fühlt, da sie erst jetzt versteht, warum sich ihr bisheriges Leben nicht wirklich richtig anfühlte und sich Hilfe bei den nächsten Schritten in der nicht-binären Identität wünscht. Und wir kontaktieren die trans Frau, die auf der Arbeit diskriminiert wurde, dies über die Meldestelle bei der Helpline gemeldet hat und um weitere Unterstützung bittet. Diese und ähnliche Fragen sind uns auch persönlich nicht unbekannt: Die LGBTIQ-Helpline ist eine Peer-to-Peer-Beratungsstelle. Alle unsere Berater*innen sind selber schwul, lesbisch, bi, trans oder intergeschlechtlich und können dank ihren Erfahrungen die Ratsuchenden unterstützen und ihnen weiterhelfen.

 

Wer beantwortet die Anfragen?

Unsere ehrenamtlichen Peer-to-Peer-Berater*innen! Damit sie optimal auf die Arbeit bei der Helpline vorbereitet sind, werden alle Beratende vor ihrem ersten Einsatz ausgebildet. Dabei lernen sie, wie unser Ticket-System funktioniert, wie sie ein Protokoll für die Statistik verfassen und wie sie damit umgehen, wenn eine Anfrage sie überfordert. Ausserdem findet zweimal jährlich eine Weiterbildung für alle Beratenden statt, bei der wir uns intensiver mit aktuellen Themen aus der LGBTIQ-Welt beschäftigen. Zusätzlich begleiten und coachen wir die Beratenden während des Jahres hinweg eng, damit sie sich wohl und verbunden fühlen mit ihrer freiwilligen Tätigkeit als Peer-to-Peer-Beratende. Das Team von Beratenden ist genau so bunt, wie die Ratsuchenden selbst.

 

Wie erreiche ich die Helpline?

Damit Ratsuchende uns niederschwellig erreichen, wurde die Website www.lgbtiq-helpline.ch von Grund auf neugestaltet. Die Website bietet erste Antworten zu Fragen zum LGBTIQ-Sein. Zusätzlich erreichen uns Ratsuchende über die Website auch telefonisch und anonym per Chat während den Betriebszeiten (Mo–Fr, 19:00–21:00 Uhr) und per Mail rund um die Uhr (Antwortzeit max. 72h).

 

Dunja hat sich in den letzten Monaten vor allem auf das Beratungsangebot und Beratungsteam fokussiert, damit wir mit einer funktionierenden Beratungsinfrastruktur und einem motivierten und gut ausgebildeten Beratungsteam in die Zukunft schreiten können. 

 

Blick in die Zukunft

Dieses gut geschnürte LGBTIQ-Helpline-Paket übernimmt nun voller Tatendrang Milo. Neben dem Tagesgeschäft wird er sich in einem nächsten Schritt der Kommunikation widmen: Mit einer ansprechenden Marketing-Kampagne soll die Helpline als die Anlaufstelle für LGBTIQ-Anliegen ausserhalb und innerhalb der Community bekannt werden. Und auch der Schritt in die französisch-sprechende Schweiz wird bald geplant. So, dass wir auch Ratsuchende in französischer Sprache unterstützen können. Ausserdem wollen wir uns in der Beratungslandschaft der Schweiz noch stärker vernetzen, damit mehr Ratsuchende den Weg zu uns finden und wir unser Angebot ausbauen können.

 

Dazu gehört auch, dass wir versuchen, unser Beratungsteam so divers wie möglich aufzustellen. Zurzeit suchen wir vor allem trans, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen, Queers mit Rassismus-Erfahrungen oder Migrationshintergrund. Falls du dich angesprochen fühlst, kannst du dich gerne hier bei uns bewerben: 

www.lgbtiq-helpline.ch/de/ueber-uns/volunteer

 

Wie kannst du uns unterstützen?

Du findest die Helpline eine super Sache, aber beraten ist nicht Deine Stärke? Weil wir die langfristige Finanzierung der Helpline sicherstellen wollen, suchen wir Pat*innen. Bist du dabei? 

 

Mit einem monatlichen Beitrag von CHF 10 (Bronze Patenschaft) können drei Beratungspersonen an einem Weiterbildungsanlass verpflegt werden.

 

Mit einem monatlichen Beitrag von CHF 15 (Silber Patenschaft) hilfst du uns, weiterhin eine Gratis-Telefonnummer für Ratsuchende anzubieten.

 

Mit einem monatlichen Beitrag von CHF 25 (Gold Patenschaft) hilfst du, die Begleitung und das Coaching für eine Beratungsperson sicher zu stellen.

 

lgbtiq-helpline.ch

 

Text: Milo Käser