Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, erläutert: «Die Begeisterung für Fussball ist unabhängig von der sexuellen Orientierung. So gibt es viele queere Fussballfans und sogar explizit schwul-lesbische Fanclubs wie die «Wankdorf Junxx» der Berner Young Boys. Selbstverständlich werden auch viele queeren Fans an die Fussballweltmeisterschaft 2022 nach Katar reisen. Doch für sie könnte das gefährlich werden: In Katar wird gleichgeschlechtlicher Sex noch immer mit mehreren Jahren Haft bestraft!» Es ist zudem davon auszugehen, dass mehrere queere Personen Teil der Schweizer Delegation (die Begleiter*innen der Spieler) sind.
Angelo Barrile, SP-Nationalrat und Vorstandsmitglied von Pink Cross, hat deshalb eine Interpellation eingereicht, um sich nach den Massnahmen zu erkundigen, die von der Schweiz ergriffen werden, um die Sicherheit und Nicht-Diskriminierung von queeren Personen zu gewährleisten. «Die Schweiz steht in der Pflicht, ihre Spieler, die gesamte Delegation und die Schweizer Fans, die an die WM nach Katar reisen, zu schützen. Als Sitzland der FIFA, die von einem Schweizer geleitet wird, trägt unser Land zudem eine besondere Verantwortung», betont Angelo Barrile.
In Katar steht auch die Meinungsäusserungs- und Pressefreiheit auf dem Spiel, wie das jüngste Beispiel des Verbots von regenbogenfarbenem Spielzeug (RTS, 22.12.21) zeigt, das vom katarischen Handelsministerium als «mit Slogans versehen, die gegen islamische Werte verstossen» beurteilt wurde.
Die Interpellation fokussiert einerseits auf die Gewährleistung der Sicherheit der Schweizer Delegation und Fans. Andererseits erwartet Pink Cross, dass sich die Schweiz dafür einsetzt, dass sich die Situation für queere Personen in Katar auch ausserhalb der WM verbessert und die FIFA Massnahmen zum Schutz der Meinungsäusserungsfreiheit ergreift.
Interpellation auf parlament.ch
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