Das Verbot von Konversionstherapien lässt auf sich warten

Es war Anfang 2019, als ein Skandal die Schweiz erschütterte: Ein Psychiater aus dem Kanton Schwyz bot sogenannte «Konversionstherapien» an, die zum Ziel haben, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität der Betroffenen zu verändern. Diese schädigenden Methoden wurden schliesslich sogar von der Krankenkasse zurückerstattet! Kurz zuvor...

Es war Anfang 2019, als ein Skandal die Schweiz e schütterte: Ein Psychiater aus dem Kanton Schwyz bot sogenannte «Konversionstherapien» an, die zum Ziel haben, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität der Betroffenen zu verändern. Diese schädigenden Methoden wurden schliesslich sogar von der Krankenkasse zurückerstattet! Kurz zuvor wurde im Nationalrat eine Motion eingereicht, um diese Praktiken bei minderjährigen Personen zu verbieten. Die Motion wurde bisher vom Bundesrat noch immer nicht behandelt, die Situation hat sich seitdem kaum gebessert.
Dabei geht der Bundesrat in der Tat davon aus, dass keine Dringlichkeit besteht, weil nach seiner Auffassung keine Beweise für Konversionstherapien in der Schweiz vorliegen. Eine Entschärfung der Lage ist nicht in Sicht, denn seitdem Deutschland diese Praktiken im Mai 2020 verboten hat, entwickelt sich die Schweiz schritt für Schritt zu einem kleinen Paradies für jene Organisationen, die LGBTI+-Personen durch diese Pseudo-Behandlungen traumatisieren. Bald werden wir zum einzigen Land in Westeuropa absteigen, das diese sogenannten Konversionstherapien noch nicht verboten hat. Dabei hinterlassen sie bei den Betroffenen einzig und allein lebenslange Nebenwirkungen…

Text: Muriel Waeger, Directrice Romande Pink Cross Übersetzung: Tom Montreux