Die neuen Vorstandskandidaten stellen sich vor

Nicolas

Ich bin 57 Jahre alt, verheiratet, Soziologe, Absolvent der Hotelfachschule in Lausanne und habe viele Jahre für das IKRK gearbeitet. Ich engagierte mich 2001 bei den Grünen in der Hoffnung, etwas bewegen zu können. Einige Jahre später wurde ich Gemeinderatsmitglied (Bürgermeister) der Stadt Carouge in Genf und ab 2019 Nationalrat, wo ich mich für die Gleichstellung, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Verantwortung für die Umwelt einsetze.

Denn für mich ist die Klimakrise auch das Ergebnis unseres produktivistischen, ungleichen, patriachalen und individualistischen Systems. Ein System, das daher in seiner Gesamtheit neu überdacht werden muss.

 

Du bewirbst dich als Mitglied des Pink Cross-
Vorstands. Warum möchtest du dich für unsere Community engagieren?

Als gewähltes Mitglied des nationalen Parlaments möchte ich dazu beitragen, die Ungleichheiten zu verringern, die in der Schweiz immer noch eklatant sind. Als Schwuler war mir der Kampf gegen Diskriminierung schon immer ein Anliegen und ich möchte mein Mandat in Bern nutzen, um mit Pink Cross mein Engagement für meine Community fortzusetzen.

 

Die Ehe für alle war ein sehr wichtiger Schritt. Was sind deiner Meinung nach weitere wichtige Ziele, die Pink Cross in Zukunft verfolgen sollte? Hat Pink Cross noch eine Daseinsberechtigung?

Die Ehe für alle war ein grosser Schritt. Unsere Liebesbeziehungen werden nun anerkannt und respektiert. Dennoch ist Homophobie nicht verschwunden und das Coming-out ist für viele Menschen immer noch schmerzhaft. Dasselbe gilt für die Geschlechtsidentität.

Aus der übertriebenen Binarität ausbrechen, Transphobie bestrafen, unnötige Operationen an intergeschlechtlichen Kindern und Konversionsmassnahmen verbieten, den Zugang zu medizinischer Behandlung garantieren – das sind Beispiele für Kämpfe, bei denen Pink Cross in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle spielen wird.

Ömer

Ich heisse Ömer und bin 39 Jahre alt. Ich komme ursprünglich aus der Türkei, bin Kurde und lebe in Basel. Seit 1994 wohne ich in der Schweiz und fühle mich hier zu Hause. Seit letztem Jahr bin ich OK von Basel Tickt Bunt. In meiner Freizeit findet man mich beim Reisen, Wandern, Tanzen oder Schwimmen. Oftmals bin ich auch mit meinen Freund*innen unterwegs. Beruflich habe ich eine Ausbildung als Koch und in der Pflege absolviert.

 

Du bewirbst dich als Mitglied des Pink Cross-
Vorstands. Warum möchtest du dich für unsere Community engagieren?

Während der Kampagne zur Ehe für alle habe ich mich sehr aktiv in der Region Basel engagiert, was für mich eine grossartige Erfahrung war. Ich habe mich sehr gefreut, in der Community angenommen zu werden. Für mich war das aber erst der Anfang, ich wollte mich weiter engagieren: Erst für die Pflegeinitiative (passend zu meinem Job in der Pflege) und in Zukunft vielleicht auch für Pink Cross, was eine grosse Freude für mich wäre.

 

Was motiviert dich, dich genau bei Pink Cross
zu engagieren?

Ich fühle mich verantwortlich: Ich komme aus einem Land, in welchem queere Menschen nicht akzeptiert werden. Genau deshalb möchte ich mich im Vorstand von Pink Cross einsetzen und für die queeren Rechte hier kämpfen.