Kandidat Co-Präsidium: Gonzague Bochud

Ich lebe seit rund zwanzig Jahren in Freiburg und werde im September mein 50-jähriges feiern. Beruflich bin ich Administrator von choreografischen Gruppen in Genf. Nebenbei beschäftige ich mich hauptsächlich mit Kunst, Geschichte, Reisen und der Gastronomie. Ich engagiere mich seit 2002 für die Anliegen der LGBT-Community, hauptsächlich beim Verein Sarigai und seit 2006 auch für die Organisation der Westschweizer Prides (Lausanne, Freiburg und Bulle). Ich bin ein Liberaler und Mitglied der FDP Stadt Freiburg ohne gewähltes Mandat.

Gonzague, du kandidierst für das Co-Präsidium von Pink Cross. Was möchtest du mit Pink Cross in den nächsten Jahren bewegen? 

Wir haben viele Rechte bereits erlangt, aber es gibt immer noch Fortschritte zu erreichen, insbesondere für trans und intergeschlechtliche Menschen. Ich bin ausserdem sehr besorgt über die Zunahme des Konservatismus in den letzten zehn Jahren in der Schweiz und in Europa. Wir müssen jetzt wachsam bleiben, um weiterhin gegen Diskriminierung und Gewalt gegen unsere Community zu kämpfen. Zwei Projekte, die mir dabei sehr am Herzen liegen, sind die Ausweitung der Helpline in die Romandie sowie die landesweite Ausweitung der Statistikführung über LGBT-feindliche Übergriffe durch die Kantonspolizeien nach dem Beispiel des Kantons Freiburg.

 

Du bist Vertreter der Romandie, wie möchtest du mit Pink Cross in der Romandie weiter an Bekanntheit gewinnen? 

In der Romandie haben wir bereits eine langjährige Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Verbänden. Ich denke, jetzt ist es wichtig, diese Zusammenarbeit weiter mit den Dachverbänden zu stärken und einen besseren Kontakt in die Deutschschweiz zu pflegen, um unsere Position zu festigen und unsere Forderungen in den kantonalen und eidgenössischen Parlamenten zu unterstützen. Es ist auch wichtig, die Zahl der Mitglieder und Unterstützer*innen besonders in der Romandie zu erhöhen.

 

Du bist sehr engagiert bei Sarigai und in deiner Arbeit. Bleibt da noch Zeit für das Co-Präsidium von Pink Cross? 

Es stimmt, dass ich viele Verpflichtungen in meinem Beruf und in zahlreichen Vereinen habe.Als Single-Mann mit einer sehr flexiblen Stelle, denke ich, dass ich die nötige Zeit finden kann, um mein Mandat zu erfüllen. Trotzdem erwäge ich mich aus Sarigai zurückzuziehen. Ich begleite aktuell den Verein bei einem Professionalisierungsprojekt, welches notwendig ist, um den Volunteer-Mangel auszugleichen, mit welchem wir seit einigen Jahren zu kämpfen haben.