Therapeut bietet “Heilung” von Homosexualität an – bezahlt von der Krankenkasse

Gut zehn Tage nach der Einreichung einer Motion zum Verbot von sog. Konversionstherapien deckt das Magazin “Gesundheitstipp” auf, wie einfach zugänglich solche “Behandlungen” sind: Sie schleusen eine Testperson bei einem anerkannten Psychiater ein, der diese sog. Konversionstherapien sogar über die Krankenkasse...

Gut zehn Tage nach der Einreichung einer Motion zum Verbot von sog. Konversionstherapien deckt das Magazin "Gesundheitstipp" auf, wie einfach zugänglich solche "Behandlungen" sind: Sie schleusen eine Testperson bei einem anerkannten Psychiater ein, der diese sog. Konversionstherapien sogar über die Krankenkasse abrechnet. Pink Cross ist entsetzt und fordert dringende politische Massnahmen, um Homo-Heilungen endlich zu stoppen. 

Das Magazin "Gesundheitstipp" hat einen jungen schwulen Mann als Testperson zu einem Psychiater begleitet, der sog. Konversionstherapien anbietet und deckt auf, wie solche "Therapien" ablaufen. Diese haben zum Ziel, die sexuelle Orientierung von homosexuellen Menschen zu verändern. In Fachkreisen und der Öffentlichkeit sind solche Praktiken längst verpönt, da solche "Behandlungen" langfristige Trauma und schwerwiegende psychische Schäden verursachen. In der Schweiz werden sie aber weiterhin angewendet

Der Bericht im "Gesundheitstipp" zeigt einmal mehr, dass diese "Therapien" sehr leicht zugänglich sind, von anerkannten Psychiater durchgeführt werden und auch ohne Probleme über die Krankenkasse abgerechnet werden können.

Die Methoden und Aussagen schockieren. So sagt der Psychiater in der ersten Sitzung laut "Gesundheitstipp": "Wir schauen zusammen an, was Ihnen an dem Mann gefällt. Denn das fehlt Ihnen selbst. Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, ist entsetzt: "Wir alle zahlen mit unseren Krankenkassenprämien für "Behandlungen", die nicht nur unnütz sind, sondern grossen Schaden bei den Betroffenen anrichten. Das kann doch nicht legal sein!" Speziell bei jungen Personen sind diese Praktiken besonders gefährlich: "Sie werden häufig von ihrer Familie oder ihrem Umfeld zu solchen "Therapien" gezwungen, merken aber, dass sie sich trotz vieler Sitzungen noch immer zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen und meinen deshalb, sie würden "versagen". Das richtet psychische Schäden an und kann junge Menschen bis in den Suizid treiben.", zeigt Roman Heggli auf.

Am 21. Juni wurde von Nationalrätin Rosmarie Quadranti (BDP) und Angelo Barrile (SP) eine Motion im Nationalrat eingereicht, die den Bundesrat beauftragt, sog. Konversionstherapien zur Veränderung der sexuellen Orientierung von Kindern und Jugendlichen zu verbieten. Damit soll der dringend notwendige Schutz vor willkürlichen und schädlichen "therapeutischen Massnahmen" gewährleistet werden. Darüber hinaus soll geprüft werden, wie Psycholog*innen, Therapeut*innen, Berater*innen, usw., die solche "Therapien" anwenden, von der Berufsausübung ausgeschlossen werden können. Zusätzlich sollen solche "Therapien" nicht mehr über die Krankenkasse abgerechnet werden können. Roman Heggli ist überzeugt, dass dringender Handlungsbedarf besteht und fügt hinzu: "Die Politik und die Ärztevereinigungen dürfen nicht weiterhin die Augen vor der Realität verschliessen. Der Bundesrat ist gefordert, diese schlimmen "Therapien" endlich zu stoppen und sicherzustellen, dass wir alle nicht noch dafür bezahlen!" Pink Cross startet zusätzlich heute eine öffentliche Petition. 

Medienmitteilung vom 3. Juli 2019


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