Blutspende: erster wichtiger Schritt

Blutspende SRK Schweiz teilt heute in einer Mitteilung mit, den pauschalen Ausschluss von Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), aufheben zu wollen. PINK CROSS begrüsst diesen ersten und wichtigen Schritt sehr. In der Schweiz sind Männer, die Sex mit...

Blutspende SRK Schweiz teilt heute in einer Mitteilung mit, den pauschalen Ausschluss von Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), aufheben zu wollen. PINK CROSS begrüsst diesen ersten und wichtigen Schritt sehr.

In der Schweiz sind Männer, die Sex mit Männern haben, lebenslänglich vom Blutspenden ausgeschlossen. PINK CROSS begrüsst deshalb die Entscheide und vorgeschlagenen Änderungen von «Blutspende SRK Schweiz» sehr.

Hintergrund
Bei der Blutstammzellspende gelten ab dem 22. Juni 2016 neue, risikobasierte Spendekriterien. Unabhängig davon, ob jemand hetero- oder homosexuell ist, wird ein Spender aufgrund seines persönlichen (Sexual-)Verhaltens einer von vier Risikogruppen zugeordnet. Bei der Blutspende fordert «Blutspende SRK Schweiz» per 1. Januar 2017 alle MSM zur Blutspende zuzulassen - unter der Bedingung einer 12-monatigen sexuellen Abstinenz. In einem weiteren Schritt wird angestrebt, das konkrete Verhalten eines Spenders, ungeachtet seiner sexuellen Orientierung, zu beurteilen.

Erster wichtiger Schritt
PINK CROSS ist erfreut über die Entscheide und Änderungsanträge. Der Schweizer Dachverband der Schwulen fordert seit Jahren die Einführung der risikobasierten Analsyse des Sexualverhaltens, unabhängig der sexuellen Orientierung. Mit den heutigen Entscheiden kommt die Schweiz dieser gewünschten Situation nun einen wichtigen Schritt näher. «Es ist nun an der Behörde Swissmedic, diese unnötige und diskriminierende Hürde für Männer, die Sex mit Männern haben, gänzlich abzubauen», sagt Bastian Baumann, Geschäftsleiter von PINK CROSS. «Nachdem auch der kompetenteste Player beim Blutspenden, der Blutspendedienst von SRK Schweiz, eine risikobasierte Analyse des Sexualverhaltens als geeigneter Weg definiert, erachten wir das Festhalten des lebenslänglichen Verbots umso mehr als unnötig und kontraproduktiv. Wir glauben daran, dass die Swissmedic als öffentlich-rechtliche Anstalt die Pflicht hat, auch MSM am gesellschaftlichen Prozess der Blutspende teilhaben lassen zu müssen.», so Baumann weiter. PINK CROSS wiederholt seine Forderungen an Swissmedic erneut und fordert:

  • die Aufhebung des lebenslangen Verbots von Blutspenden für MSM
  • eine Beurteilung aufgrund des Risikoverhaltens und nicht aufgrund der sexuellen Orientierung
  • die rasche Anpassung des Fragebogens
  •  

Link: Dossier Blutspende bei PINK CROSS

Schweiz nicht alleine
In den letzten Jahren hat sich vieles verändert im Bereich «MSM und Blutspende». Viele Länder haben ihre zuvor sehr strikten Kriterien gelockert.

  • 12 Monate Rückweisung nach letztem MSM-Kontakt gelten heute namentlich in: USA, Frankreich, Japan, Finnland, Holland, Schweden, Australien und Grossbritannien.
  • Risikobasierte Rückweisungskriterien wurden in Italien eingeführt.
  • Gar keine explizite MSM-Rückweisung kennen u.a. Spanien und Portugal