Kandidaten für den Vorstand

An der Mitgliederversammlung in Bern kandidieren zwei neue Männer für den Vorstand von Pink Cross.  Wer sind die zwei und was möchten sie mit Pink Cross erreichen?

Gonzague

Ich bin ein Geniesser mit einer Leidenschaft für Geschichte, Kunst, Architektur, Gastronomie und Weinkunde. Ich bin Geschäftsführer von drei zeitgenössischen Tanzgruppen in Genf, lebe aber in Freiburg, wo ich zum zweiten Mal Präsident des Vereins Sarigai bin. Ich habe im Organisationskomitee von fünf Prides in der Westschweiz, hauptsächlich im Kanton Freiburg, mitgewirkt.

Du bewirbst dich als Vorstandsmitglied von Pink Cross. Warum möchtest du dich für unsere Community engagieren?

Nach 20 Jahren Engagement für die Community im Kanton Freiburg möchte ich dazu beitragen, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Sprachregionen gestärkt wird.

Die Ehe für alle war ein sehr wichtiger Schritt. Was sind deiner Meinung nach weitere wichtige Ziele, die Pink Cross in Zukunft verfolgen sollte? Hat Pink Cross überhaupt noch eine Daseinsberechtigung?

Für viele Schwule und Bisexuelle gibt es immer noch Ablehnung in der Familie, Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und in der Schule. Im Bildungsbereich ist Queerness immer noch ein heikles Thema, das nur am Rande im Sexualkundeunterricht angesprochen wird. Es wäre wichtig, Homosexualität in allen Fächern sichtbar zu machen, damit sich die Jugendlichen damit identifizieren können. Ausserdem wird weiterhin Gewalt gegen uns ausgeübt und die Opfer trauen sich nicht immer, Anzeige zu erstatten.

David

David ist 35 Jahre alt und lebt in Lausanne, wo er als Anwalt und Lehrbeauftragter an der Universität Lausanne arbeitet. Er engagiert sich bei den Grünen Waadt, ist seit 2020 Mitglied im Grossen Rat und seit 2018 gleichzeitig Präsident des VCS Waadt (Verkehrs-Club der Schweiz). Seine Hauptthemen sind der Schutz persönlicher Daten, der Kampf für Gleichberechtigung, LGBTIQ+ Rechte sowie Mobilität.

 

Du bewirbst dich als Vorstandsmitglied von Pink Cross. Warum möchtest du dich für unsere Community engagieren?

Ich hatte das Glück, mich in den letzten Jahren bei mehreren Themen im Zusammenhang mit unseren Aktionen politisch engagieren zu können (Ehe für alle, Ausweitung der Norm gegen Diskriminierung und Aufruf zu Hass, Umsetzung auf kantonaler Ebene usw.). Die Notwendigkeit, diese Themen auf die politische Ebene zu bringen, ist jedoch nur ein Teil der Arbeit, die geleistet werden muss, insbesondere neben dem Aspekt der Vereins- und Aktivist*innenarbeit. Aus diesem Grund halte ich es für sehr wichtig, dass ich mich auch formell für diesen zweiten Aspekt einsetzen und mich an den gemeinsamen Bemühungen beteiligen kann, um endlich eine echte Gleichstellung für alle zu gewährleisten!

 

Die Ehe für alle war ein sehr wichtiger Schritt. Was sind deiner Meinung nach weitere wichtige Ziele, die Pink Cross in Zukunft verfolgen sollte? Hat Pink Cross überhaupt noch eine Daseinsberechtigung?

Die letzten Jahre waren geprägt von bedeutenden und längst überfälligen Fortschritten in Bezug auf die Gleichberechtigung und Gleichstellung: Die Ehe für alle und die Annahme der Änderung der Norm zur Diskriminierung und Aufruf zu Hass (Art. 261bis StGB) sind zwei wichtige Beispiele dafür. Diese Fortschritte betreffen jedoch leider nicht alle Menschen und sind nur einige von vielen Massnahmen, die noch ausstehen. Darüber hinaus nehmen Aktionen gegen Personen der LGBTIQ+-Community - zumindest in einigen Fällen - zu. In diesem Zusammenhang ist die Arbeit von Pink Cross und allen anderen Organisationen, die sich für die Rechte der LGBTIQ+ Community einsetzen, absolut wichtig und verdient unser aller Engagement!